Die ACCENTS ANTIQUES für Streichquartett entstanden 1975 und gehören neben den EUPHORISCHEn KOMPLEXEn für Klavier und den DREI LIEDERn für eine mittlere Singstimme mit Klavierbegleitung (nach Texten von Surowin und Kosyk) aus dem gleichen Jahre, sowie den PSYCHOGRAMMEn für Orchester von 1976 zu den letzten Stücken einer Reihe von Kompositionen, deren wichtigster Gegenstand die Auseinandersetzung mit wesentlichen Traditionslinien des avancierten Musikdenkens der ersten Jahrhunderthälfte war. Eben solchen kompositorischen Ansatz versucht auch der Titel des Werkes anzudeuten. Uraufgeführt wurde es im Mai des folgenden Jahres durch die Mitglieder des "Bratislávske kvarteto" in Bautzen.
Die fünf Sätze des Quartetts gehen pausenlos ineinander über und rekurrieren in ihrer gesamten Abfolge auf das seinerzeit vor allem von Bartók inaugurierte Modell der sogenannten "Brückenform". Ein im Zentrum stehendes Scherzo (3. Satz) wird dabei von zwei schnellen (2. und 4. Satz) - quasi "innerer Ring" - und zwei langsamen (1. und 5. Satz) - quasi "äußerer Ring" - Sätzen eingerahmt. Der angewandten formalen Idee folgend gibt es zwischen den Sätzen 1 und 5, sowie 2 und 4 je gemeinsame motivisch-thematische Ansätze, die in ihrer konkreten Ausführung Varianten eines jeweils einheitlichen Kerngedankens darstellen.
Die einzelnen Satzüberschriften der etwa zwölfminütigen Komposition lauten: Adagio mesto - Allegro molto - Scherzo - Allegro assai - Lento tranquillo e mesto.

Juro Mětšk